Spaß mit Ämtern 2


Quelle: https://www.goettingen.de

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Seinen Tag mit einem Anruf bei der Stadt Göttingen zu beginnen kann schon etwas für sich haben.

Ich habe gerade dort angerufen, weil ich fragen wollte, ob ich Unterlagen persönlich vorbei bringen muss (wie die Seite der Stadt andeutet) oder eine postalische Zusendung ausreicht. An sich eine leicht zu klärende Frage, würden die Mitarbeiterinnen es nicht kompliziert gestalten.

Ich rief also bei der für mich zuständigen Sachbearbeiterin ab.  Stadt der Frau erwischte ich jedoch den Anrufbeantworter ihrer Kollegin,  der mir mitteilte ich würde außerhalb ihrer vor 20 Minuten begonnenen Bürozeiten anrufen und dass ich mich in Notfällen an ihre beiden Kolleginnen wenden oder ihr eine Nachricht aufs Band sprechen könne – bei den Kolleginnen wurde meine Sachbearbeiterin allerdings nicht aufgeführt,  stattdessen eine andere Frau mit, logischerweise, anderem Namen.

Meine kurze Frage hatte sich also zu einem gewissen Problem entwickelt,  denn meine Sachbearbeiterin, die auf der Webseite der Stadt gelistet war, schien nicht zu existieren. Mist.

Verwegen wie ich aber neunmal bin, rief ich kurz darauf einfach erneut an. Diesmal ging die Kollegin ran und fragte schroff nach meinem Nachnamen. Ich sagte “Isberner”, sie teilte mir mit sie sei nicht für mich zuständig, gab mir die Nummer einer wieder anderen Kollegin und knallte den Hörer auf – und wenn Ich sage “knallte” dann meine ich auch “knallte” ich konnte das Telefon tatsächlich scheppern hören bevor die Verbindung abriss.

Quelle: https://www.goettingen.de

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Entmutigt rief ich also bei der wieder neuen Nummer an, wurde diesmal freundlich begrüßt, wieder nach dem Namen gefragt und bekam meine Fragen (mittlerweile Plural) beantwortet. Ja, ich könne die Unterlagen per Post schicken. Ja, meine Sachbearbeiterin existiere noch, sei aber heute nicht im Haus.  die Frau mit der ich zuerst gesprochen hatte sei ihre Vertretung – aber offenbar nicht für ihre Fälle zuständig. Diese letzte Frage wurde mir dann nicht mehr sinnvoll beantwortet, aber ich konnte ein resigniertes Seufzen hören.

Ich wünschte also einen schönen Tag, sie wünschte selbigen zurück und wir legten auf. Diesmal ohne schepperndes Telefon.


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2 Gedanken zu “Spaß mit Ämtern

  • Gerda Greschke-Begemann

    Ein Erlebnis, wie es ähnlich bestimmt tausendfach an jedem einzelnen Arbeitstag vorkommt. Das ist zwar eine unqualifizierte Hochrechnung, ergibt sich aber aus der Tatsache, dass mir schon häufig fast identische Behördenkontakte passiert sind. Was mich am meisten dabei ärgert? Mein Neid auf die faktische Unkündbarkeit und die Alterssicherung solcher öffentlich Bediensteten!